joffel.24
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Freitag, 2. August um 18:00 Uhr | Neue Sängerruh in St. Johann Upfingen
Joffel.24 – trotz Gewitter ein voller Erfolg
Rund 120 Gäste hatten sich im Lauf des Freitagabends trotz unsicherer Wetterprognose zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf der idyllischen Wiese vor der Waldbühne der Sängerruh eingefunden, die mit Kunstwerken aus dem Umkreis des Kunstforums St. Johann zu einer Outdoor-Galerie umgewandelt worden war. Figuren und Bilder von Inge und Klaus Dieterich, Installationen von Peter Hüser und Rudolf Teuffel, großformatige Grafiken von Susanne Wahl-Eder, eine Projektion von Clemens Fischer sowie die imposanten Stahlobjekte von Finn Hamer, der auch für die entsprechende Beleuchtung gesorgt hatte, boten den Rahmen für ein dreistündiges Musikspektakel, moderiert von Clemens Fischer und Johannes Schwarz, welcher den überaus kurzweiligen und abwechslungsreichen Reigen mit einer Fantasia von G. Ph. Telemann auf dem Fagott eröffnete. Dann wechselten sich lokale MusikerInnen mit von weiter her angereisten Gruppen ab: „Allerhand“ (A. Faller und W. Jäger) boten Lieder und Instrumentalstücke auf dem Akkordeon, Dudelsack, Blockflöte und Posaune. „Noisufer“, ein Trio aus Tübingen, hatten u.a. Stücke von Chick Corea umgearbeitet. „The Unknown Friends“ (M. Knauer, M. Schwarz und A. Resch), hier allerdings nicht unbekannt, ließen mit irisch angehauchten Tänzen auf Gitarre, E-Geige und Trommel das Publikum begeistert mitwippen. C.L. Hübsch aus Köln faszinierte mit seinen unglaublichen Sounds, die er seiner Tuba entlockte. – „Eine Art Ensemble“ aus Freiburg improvisierte mit Gesang, Kontrabass, E-Piano und auf einem uralten Kneipenklavier, das schon den ganzen Abend auf der Wiese gestanden hatte. Dieses sperrmüllreife Instrument wurde im weiteren Verlauf im Rahmen der 1962 entstandenen Komposition „The Piano Act“ des Fluxus-Komponisten Philip Corner mit schweren Werkzeug zerstört, ein hochemotionaler und durchaus unterschiedlich aufgenommener „Act“. Die dabei entstandenen Sounds wurden von Ulrike Schwarz mit Saxophon und Looper zu einer eindrucksvollen Collage verarbeitet. – Das heraufziehende Gewitter machte anschließend einen Abbruch der Veranstaltung notwendig, so dass die vorgesehenen Gruppenimprovisationen leider buchstäblich ins Wasser fielen. Zu später Stunde rundete Til Eder das Programm mit Standards auf der Ukulele unplugged in der Sängerruh-Hütte ab, während draußen die Technik im strömenden Regen abgebaut wurde. (R. Teuffel)
Das Programm:
Eröffnung: JOHANNES SCHWARZ (Fagott), (3´) Fantasia und Begrüßung durch Clemens Fischer / Johannes Schwarz
1 WOLFGANG JÄGER (Posaune) , AUGUST FALLER (Dudelsack)
2 NOISUFER IM TRIO: ANGELIKA WELLER (Gesang), DIETER BAUMANN (Bass), REINER WINKLER (Keyboard)
3 CARL LUDWIG HÜBSCH (Tuba)
4 MICHAEL SCHWARZ (Violine), ALEX RESCH (Percussion), MARTIN KNAUER (Gitarre)
5 EINEARTENSEMBLE: ANNA STELZNER (Kontrabass), MAXIMILIAN LANGER (Klavier), CHARLOTTE KERSTING (Gesang), MARIUS BARENDT (Klavier)
6 JOHANNES SCHWARZ + Mitperformer: „piano activities“ von Philipp Corner
7 ULRIKE SCHWARZ (Saxophon, Looper)
8 TIL EDER (Ukulele, Gesang)
9 Free Jam